Nach dem, was man eine behütete Kindheit und Jugend an den „Neckarauen“ nennen dürfte, machte sich Simon Sahner auf, die Kulturszene aufzumischen. Schon fast einem Taugenichts gleich die Geige geschultert befand er sich schon auf der Landstraße ins niedersächsische Hildesheim. Dank eines Umwegs über Leipzig, wo er dem Bassisten der Böhsen Onkelz die Tränen aus dem Gesicht wischte, gelangte er schließlich nach Freiburg und stellte dort sein Bücherregal auf. Auch ein Jahr in den Wäldern von Massachusetts konnte ihn nicht dauerhaft von dort vertreiben. Man munkelt er habe schon mehr oder minder alles doch das meiste nicht richtig gemacht. Es finden sich Spuren von Romananfängen, die Überreste einer Singer/Songwriter-Phase, dunkle Kellerkneipen erinnern sich an Poetry-Slam-Auftritte und – mutmaßlich verschollen auf einem TEVION CD-Rohling – ein Rap-Album (Googleln zwecklos). Geblieben sind die Wissenschaft, das Theater und das Schreiben über Literatur, was er jetzt hier in den heiligen Hallen der Kulturkritik tun darf.
Dass das Bier in meiner Hand alkoholfrei ist
Ist Teil einer Demonstration
Gegen die Dramatisierung meiner Lebenssituation
Doch andrerseits sagt man, das Schweinesystem
Ist auf nüchterne Lohnsklaven scharf
Darum steht da auch noch ein Whisky
Weil man dem niemals nachgeben darfSven Regener
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