Zu Automaten gemacht werden – Kazuo Ishiguros „Klara und die Sonne“ aus autistischer Perspektive

von Sebastian Moitzheim

In der Folge vom 9. April 2021 des Literarischen Quartetts besprach Gastgeberin Thea Dorn mit ihren Gästen, den Schriftsteller*innen Dörte Hansen, Marko Martin und Moritz von Uslar, unter anderem Kazuo Ishiguros Roman Klara und die Sonne. Titelfigur und Erzählerin ist eine ”KF”, eine künstliche Freundin — eine hoch­entwickelte Androidin, die die Aufgabe hat, die Einsamkeit einer Teenagerin zu lindern, während diese allein zu Hause eine nicht näher definierte Krankheit bekämpft und ihre schulischen Aufgaben per Videochat mit ihren Lehrer*innen absolviert. Assoziationen mit der Realität der letzten anderthalb Jahre sind wohl unbeabsichtigt, aber unver­meidlich. 

Uslars Urteil über das Buch und seine Erzählerin fällt vernichtend aus: Der Roman sei schlicht “Käse” sagt er und fragt: “Will man 350 Seiten einem Automaten zuhören?” Hansen ist etwas milder, aber wirklich in die Hauptfigur einfühlen, kann auch sie sich nicht. Martin erklärt, er sei zwar zunächst beeindruckt gewesen, wie nachvollziehbar Ishiguro die Wahrnehmung seiner Hauptfigur mache, doch im Laufe der Lektüre habe er das Interesse verloren. Am Ende fehle ihm doch die “psychologische Plausibilität” der menschlichen Figuren, die zwischen all den ”technischen Beschreibungen” baden gehe (Klara und die Sonne verzichtet geradezu demonstrativ auf “technische Beschreibungen”).

Geschmäcker und Wahrnehmungen sind verschieden, das ist nichts neues. Dennoch ist es immer wieder eine interessante, bisweilen irritierende Erfahrung für mich, daran erinnert zu werden, wie verschieden sie sein können: Oft sind es gerade die Figuren, mit denen ich mich am stärksten identifiziere, deren Art zu denken, zu fühlen und mit der Welt zu interagieren meiner am ähnlichsten scheint, in die sich viele neurotypische [1] Menschen am wenigsten hineindenken können.

Ich bin autistisch, aber das weiß ich erst seit ein paar Jahren. Davor, für die ersten 25 Jahre meines Lebens, war ich einfach, nun, irgendwie seltsam — zumindest in den Augen vieler, die mir begegneten, und irgendwann dann auch in meinen. Menschen machten mich oft darauf aufmerksam, dass sie Verhalten, das für mich natürlich war, merkwürdig fanden — gar nicht immer falsch, oft einfach ein bisschen… off. Etwa wenn Mitschüler*innen meinten, ich spräche ”wie gedruckt”, in Paragraphen, als hätte ich einen Text auswendig gelernt. Und manchmal gaben mir andere auch zu verstehen, dass sie mein Verhalten eben doch ”falsch” fanden, wie wenn ich mich, in den Augen meiner Eltern, nicht ausreichend ausdrucksstark über ein Geschenk freute oder nicht genug Anteilnahme nach einer traurigen Nachricht zeigte. Solche Vorwürfe waren immer verletzend, vor allem aber kamen sie zunächst einmal überraschend, denn ich hatte ja sehr wohl die entsprechenden Gefühle gefühlt und sie auf die Art ausgedrückt, die mir natürlich erschien; aber für neurotypische Beobachter*innen war das oft nicht ausreichend expressiv oder wirkte unehrlich, aufgesagt.

Monster, Aliens, Automaten

Wie viele autistische Menschen, besonders diejenigen, die spät diagnostiziert werden, habe ich daher über die Jahre gelernt, neurotypisches Verhalten zu imitieren. Dieses “Masking” klappt mal besser und mal schlechter, ziemlich anstrengend ist es immer: Es erfordert ständige Aufmerksamkeit und bewusstes Nachdenken über Handlungen, die bei anderen automatisch ablaufen, darüber, wie die eigenen Bewegungsabläufe, der Ton der eigenen Stimme, die eigene Mimik und Gestik auf andere wirken.

Wenn ich beschreiben soll, wie sich das anfühlt, bediene ich mich oft Metaphern der Science-Fiction: Ich fühle mich, sage ich dann, wie ein Außerirdischer, der versucht, unter Menschen nicht aufzufallen oder wie ein Roboter, der programmiert ist, menschliches Verhalten zu imitieren — ich fühle mich fast menschlich, aber nicht ganz. Und so sind die Figuren, mit denen ich mich am stärksten identifiziere, eben oft genau solche ”Fast-Menschen”: der Androide Data in Star Trek: The Next Generation, die Mensch gewordene Dämonin Anya in Buffy the Vampire Slayer, der depressive Roboter Marvin in Per Anhalter durch die Galaxis; Monster, Aliens und, ja, Automaten.

So viele dieser Figuren es gibt, sind sie doch relativ selten der point-of-view character. Klara ist genau das, und so erfahren wir aus erster Hand, wie sie die Welt wahrnimmt und interpretiert, warum sie sich verhält, wie sie es tut. Meine Identifikation mit Klara ist daher besonders intensiv, denn in so vielen Aspekten ihrer Persönlichkeit erkenne ich mich selbst wieder. Darin, wie sie im ersten Teil des Buches aus dem Schaufenster des Geschäfts, das KFs wie sie verkauft, die Gesichter und das Verhalten der Passant*innen beobachtet und versucht, ihre Emotionen zu deuten, erkenne ich meine Schwierigkeit, Gesichtsausdrücke zu lesen, besonders, wenn es an Kontext fehlt. 

Später, wenn sie zu Hause bei ”ihrer” Teenagerin lebt, muss Klara durch ungewohntes, unvorhersehbares Terrain navigieren. Die Küche etwa bereitet ihr Schwierigkeiten, “weil so viele Bestandteile von einem Moment zum anderen ihre Beziehung zueinander veränderten”. Wie Klara dann jede ihrer Bewegungen sorgfältig plant, erinnert mich daran, dass auch ich oft über einfache Bewegungsabläufe bewusst nachdenke, die Erfahrung im Hinterkopf, wie Mitschüler*innen sich über meinen Gang oder meine Gestik lustig machten. 

Wie für Klara ist es auch für mich nicht immer leicht, Eindrücke zu “filtern”, sodass Umgebungen mit vielen Menschen, die viele verschiedene Gespräche führen oder mit lauter, komplexer Geräuschkulisse mich überfordern und mir die Orientierung nehmen können. Auch in einer Lektion, die Klara früh im Buch lernt, erkenne ich mich wieder, wenn die Besitzerin ihres Geschäfts Klara erklärt:

Kinder machen andauernd Versprechungen. Sie kommen zum Fenster und versprechen alles Mögliche. Sie versprechen, dass sie wiederkommen, und flehen dich an, dich von niemand anderem mitnehmen zu lassen. Das passiert ständig. Und in der Regel kommt das Kind dann nicht wieder. Oder schlimmer: Das Kind kommt wieder, würdigt den armen KF, der gewartet hat, keines Blickes und sucht sich einen anderen aus. Kinder sind so.

So naiv das sicher klingt: Ich habe überdurchschnittlich lange dafür gebraucht, zu lernen (und habe manchmal noch heute Schwierigkeiten damit), dass Menschen eben manchmal Dinge sagen, die sie nicht wirklich meinen oder die sie im Moment meinen, aber schnell wieder vergessen. Noch immer bin ich extrem leichtgläubig und anfällig für jede Art von bewusster oder unbewusster Täuschung und Manipulation. Aber ich erkenne mich auch in Klaras Stärken wieder: ihrer Beobachtungsgabe, ihrem Blick für Details, ihrer Fürsorge und Loyalität.

Wenn neurotypische Autor*innen neurodivergente Figuren schreiben, ist das oft überzeichnet, manchmal bis zur Peinlichkeit. Aber Ishiguro, ein nach allem, was ich weiß, neurotypischer Autor, hat hier, vermutlich ohne es zu wissen, einen der glaubwürdigeren neurodivergenten Charaktere in jüngerer Vergangenheit geschrieben: Er erfindet eine Art Figur, die in den Augen anderer Figuren und auch manche*r Leser*innen kaum mehr als ein ”Automat” ist. Doch je länger wir durch ihre Augen sehen, desto klarer wird, dass Klaras ungewöhnliche Art, mit der Welt zu interagieren, Ergebnis eines Innenlebens ist, das nicht weniger komplex als das der menschlichen Figuren erscheint.

Automat oder Person?

Das ist für mich das faszinierendste an Klara und die Sonne: Wie Ishiguro eine der Fragen, die anhand dieser Art von Figur oft verhandelt werden, verschiebt. Die Frage, wo genau Menschlich­keit anfängt, wann ein Automat kein Automat mehr ist, sondern eine Person, ist auch in Klara und die Sonne zentral, aber die Unsicherheit liegt anderswo. Ishiguro lässt keinen Zweifel daran , dass Klara all das hat, was wir abfragen, wenn wir gewöhnlich die Menschlichkeit von solchen Figuren verhandeln. Sie hat eigene Gedanken und Gefühle, Wünsche, Ängste und Hoffnungen; sie ordnet und interpretiert die Welt auf eine Weise, die über das Abspulen einer Programmierung hinausgeht. 

In Klaras naiver, aber originärer Sicht auf die Welt kann man ein schöpferisches Element erkennen, eine Form von Kreativität; sie ist sich ihrer selbst, auch der eigenen Vergänglichkeit bewusst und sie zeigt sogar eine Form von Spiritualität. Die Sonne ist für sie eine Art Gott, der nicht nur ihr — Klara ist solarbetrieben —, sondern allen Wesen Leben schenkt und es auch wieder nehmen kann, und den sie sogar in Gebeten adressiert. 

Dass Klara im Grunde gar nicht so anders ist als wir alle, scheint für Ishiguro festzustehen, sie hat all die Qualitäten, die sie als “menschlich” qualifizieren. Wenn der Roman dennoch die Frage stellt, was uns zu Menschen macht, ob Klara so ganz menschlich ist, dann sieht er die Leerstellen und Frage­zeichen nicht bei ihr, sondern bei der Welt, in der sie lebt. Wie, fragt er, müssen wir sein, damit andere uns unsere Menschlichkeit zugestehen? Oder vielleicht besser andersrum: Wieviel Abweichung von der Norm wird uns zugestanden, bevor andere uns unsere Menschlichkeit aberkennen?

Die anderen Figuren des Romans begegnen Klara mit unterschiedlichen Haltungen, von offener Ablehnung bis zu Faszination; aber selbst die freundlichsten unter ihnen sehen sie nie ganz als menschlich. Josie, die Teenagerin, die Klara begleitet, zeigt echte Zuneigung und Wärme für Klara, aber als sie, am Ende des Romans, zur Uni aufbricht, lässt sie Klara zwar mit einer gewissen Wehmut, aber eben auch einer Selbstverständ­lichkeit zurück, wie ein altes Spielzeug, für das in ihrer neuen Umgebung, ihrem neuen Leben kein Platz mehr ist.

Es tut weh, als jemand, der sich in Klara wiederfindet, zu lesen, wie die anderen Figuren ihr keine vollwertige Menschlichkeit zugestehen. Besonders schmerzhaft ist aber, wie selbstverständlich auch für Klara selbst ist, dass sie kein vollwertiger Mensch ist, dass ihre Bedürfnisse hinter denen der “echten” Menschen zurückstehen müssen. Bis zum Schluss versucht Klara nie, aus der für sie vorgesehenen Rolle auszubrechen, sieht offenbar nicht mal eine Ungerechtigkeit in ihrer Situation. Eine Lesart, vielleicht die komfortablere, ist, dass das inhärenter Teil von Klaras “Code” ist: Sie ist zufrieden damit, anderen zu dienen, weil sie “so gebaut ist”. Ihre Hoffnungen, Wünsche und Ambitionen setzt sie stets in Relation zu Josie anstatt sie für sich selbst zu entwickeln. 

Aber diese Lesart trifft es meiner Meinung nach nicht. Die Figur, die am ehesten Klara als eigenständige Person akzeptiert, ist Rick, Josies Nachbar und Kindheitsfreund. Auch Rick wird in der Welt des Romans nicht die volle Menschlichkeit zugestanden: Denn er ist nicht ”lifted”, ”gehoben” wie die anderen Kinder, weil seine Mutter sich gegen das Gene Editing entschieden hat, das in der Welt des Romans die Norm für Kinder ist. 

Wir erfahren nicht, wie ”Lifting“ im Detail funktioniert, doch es handelt sich offensichtlich um eine Art Genmanipulation, die die intellektuelle Leistung steigern soll. Der Eingriff ist riskant, er ist für Josies Krankheit verantwortlich und viele Kinder, darunter Josies ältere Schwester, sterben daran im Teenageralter. Aber nur die ”gehobenen” Kinder haben im Leben alle Chancen: Die Idee, dass nicht-genveränderte Kinder nie mit den ”gehobenen” mithalten könnten, ist so verankert in der Gesellschaft des Romans, dass die meisten Universitäten keine Bewerber*innen annehmen, die nicht “gehoben” sind. 

Dabei sehen wir an keiner Stelle, dass Rick wirklich nicht intellektuell mithalten könnte, es wird lediglich immer wieder von Figuren, inklusive Rick selbst, behauptet. In der Realität würden wir Rick, der sich autodidaktisch beibringt, Überwachungsdrohnen zu programmieren, wenn überhaupt als überdurchschnittlich begabt sehen. Dennoch hat er die Position der Gesellschaft verinnerlicht, dass er ”von Natur aus” nicht gut genug wäre. Wie Klara, deren Modellreihe B2 in Begriff ist, von den noch höher entwickelten B3s ersetzt zu werden, ist Rick ein Auslaufmodell — nichts an ihm und seinen Fähigkeiten hat sich verändert, aber die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt und sieht keinen Platz mehr für ihn. Er wird als inakzeptable Abweichung von der Norm gesehen und zwar dafür, dass er als nicht-genverändertes Kind näher als Josie und die anderen Kinder des Romans an dem ist, was wir in der Realität als ”normal” kennen.

Das rückt auch Klaras Akzeptanz ihrer Situation in ein anderes Licht. Ist sie wirklich in Klaras Code angelegt oder findet die ”Programmierung” erst später statt? Hat sie nicht vielleicht nur deshalb keine Ambitionen losgelöst von Josie, weil sie nie eine Welt gekannt hat, die jemandem wie ihr solche Ambitionen zugesteht? Anhand von Ricks Rolle zeigt Ishiguro, wie schnell Menschlichkeit, die eben noch selbstverständlich schien, wieder entzogen werden kann, wenn sich die Standards und Normen ändern. Wir werden nicht als “Automaten” geboren, wir werden zu ihnen gemacht.

(Un)erwünschte Abweichler

Weil Ishiguro so nah an Klaras Perspektive bleibt, bekommen die Leser*innen nur einen kleinen Einblick in die Gesellschaft des Romans. Wir erfahren nichts über die Geschichte des Gene Editing, kennen aber die realen Debatten über solche Technologie. So fiel es mir schwer, nicht an die Anwendungs­fälle zu denken, die heute schon diskutiert werden: Wenn es um die angeblichen Chancen von realem Gene Editing geht, dann geht es erstmal nicht um irgendeine Art von “Lifting”, um das Herstellen einer neuen, angeblich besseren Norm; es geht darum, unerwünschte Abweichungen von der existierenden Norm zu beseitigen, darum, vor der Geburt zu erkennen und gegebenenfalls zu “korrigieren”, wenn das Kind z.B. das Down-Syndrom hat, autistisch ist oder neurodivergent.

Die Idee, dass eine Gesellschaft, in der diese Technologie gang und gäbe ist, den*die “künstliche*n Freund*in” erfindet, ein künstliches Lebewesen, dessen Wahrnehmung, Fähigkeiten, Blick auf die Welt mich so an meine eigene erinnern, finde ich spannend: Es ist ein Eingeständnis, dass diese Fähigkeiten und Perspektive, diese Art der Abweichung von der Norm, eben doch gebraucht werden; es ist aber auch entlarvend, denn es zeigt nicht nur, dass die ”Normalen” dieser Gesellschaft diejenigen, die abweichen, brauchen, sondern auch, wie sie diese haben wollen: Sie wollen die Kontrolle behalten, wollen, dass sie sich mit der Rolle zufrieden geben, die für sie vorgesehen ist, wollen sich das Recht vorbehalten, sie zurückzulassen, wenn sie nicht mehr nützlich sind, wenn ihnen eine ”bessere” Lösung, ein besseres Modell einfällt. Sie erkennen, in gewissen Kontexten, die Nützlichkeit der Abweichler an, aber wollen deshalb nicht gleich ihre Menschlichkeit anerkennen müssen.

Im Laufe des Romans wird eine andere Funktion offenbart, die den KFs angedacht ist und für die Josies Mutter Klara vorsieht: Sie soll, sollte Josie ihrer Krankheit erliegen, Josie ”fortsetzen”. Klaras Beobachtungsgabe und ihr Blick für Details ermöglichen es ihr, Josie besonders überzeugend zu imitieren, und so soll sie, wenn es zum Schlimmsten kommen sollte, Josies Mutter eine Ersatztochter sein — wenn man so will, eine extreme Form von Masking. Es kommt nicht zum Schlimmsten und so endet Klaras Geschichte in einem nur ”Hof” genannten Gelände, das offenbar irgendwo zwischen Museum für ausrangierte Technik und Schrottplatz liegt. Klara ist froh, dass sie Josie nicht “fortsetzen” musste, denn:

[I]ch glaube, es hätte nicht so gut funktioniert. Nicht, weil ich keine Genauigkeit erreicht hätte. Aber wie sehr ich mich auch bemüht hätte, wäre doch etwas geblieben, das außerhalb meiner Möglichkeiten war; das glaube ich heute. Die Mutter, Rick, Melania Haushälterin, der Vater. Das, was sie im Herzen für Josie empfanden, hätte ich nie erreicht.

Was Josie menschlich macht, zu mehr als einer Ansammlung von Manierismen und Verhaltens­weisen, mehr als einem Automaten, kommt nicht von ihr selbst, sondern von den Menschen in ihrem Leben. Wenn Klara etwas fehlt, so ein naheliegender Schluss, dann fehlt es nicht bei ihr selbst, sondern bei den anderen. Aber vielleicht wären wir gut beraten, den Klaras von heute, so fremd sie zunächst scheinen mögen, ihre Menschlich­keit zuzugestehen — und wenn nur, weil wir alle die Ricks von morgen sein könnten.

[1] ”Neurotypisch” bezeichnet Menschen, deren neurologische Entwicklung (soweit das möglich ist) der “Norm” entsprechen. Der Begriff wird vor allem von Anhängern des Konzepts der ”Neurodiversität” verwendet, die neurobiologische Unterschiede als zu akzeptierenden Ausdruck menschlicher Vielfalt betrachten. Der Gegenbegriff ist ”neurodivergent” und kann sich je nach Kontext und Sprecher*in auf Menschen mit unterschiedlichsten Abweichungen von dieser ”Norm” beziehen, unter anderem autistische Menschen und Menschen mit anderen Entwicklungsstörungen, mit ADHS, mit Legasthenie oder anderen Lernbehinderungen oder mit psychischen Krankheiten.

Beitragsbild von Science in HD

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