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Der Monat beginnt mit einer Klage. Leere Ränge, leerer Stream bei der Verleihung des Büchnerpreises an Elke Erb, vermeldete die FAZ. Mit einer gewissen Strenge wurden dort die geringen Zuschauerzahlen des Livestreams durchgegeben. War wohl doch nichts mit der Digitalisierung von Events? Ähnliche Klagen hörte man dann zum Open Mike, wo wohl auch nicht die Massen strömten. Allerdings kann man sich da fragen, ob die Erwartungshaltung gerechtfertigt ist, eine Veranstaltung, die man einfach nur digitalisiert, müsste dann sofort ein großes Publikum ziehen. Für jede analoge Veranstaltung muss man ja auch erst einmal Aufmerksamkeit erzeugen. Und eine altehrwürdige Veranstaltung wie der Büchnerpreis kann sich bei der Gelegenheit vielleicht einmal eingestehen, dass die vollen Ränge mehr mit der habitusfördernden Anwesenheit zu tun hat, als mit tatsächlichem inhaltlichen Interesse. Jedenfalls droht hier eine self fullfilling prohecy: Erst behandelt man digitale Formate stiefmütterlich, was die Öffentlichkeitsarbeit und das Veranstaltungsdesign angeht und dann nimmt man den Mangel an Zuschauer*innen als Beweis dafür, dass sie nicht funktionieren. Weiterlesen