von Simon Sahner
Manchmal ist es erst einmal nur eine Ahnung, ein Aufscheinen von bestimmten Schlagwörtern im unübersichtlichen Feed der Twitter Timeline oder im endlosen Strom von TikTok-Videos. Begriffe oder Namen werden wiederholt genannt, etwas, das viele beschäftigt, ist aufgetaucht. In den Kommentaren zu Tweets wird über etwas gesprochen, was auf den ersten Blick nicht greifbar erscheint. Beim Durchscrollen erfüllt einen das gleiche Gefühl wie, wenn man sich zu einer Gruppe dazu setzt, die sich seit längerer Zeit unterhält. Alle teilen ein Wissen, das man sich selbst erst erschließen muss, bevor man selbst ins Gespräch einsteigen kann. „wie heisst das ding auf dem zuckerberg steht und wo kann ich das machen“, fragt @chr_eichler. @scheeewittchen schreibt „mark zuckerberg hat das meer angez“, „Ja, das ist echt ein Video von und mit Mark Zuckerberg und die Musik war auch schon drin“ (@derlampenputzer). Wenige Klicks weiter habe ich das Video gefunden, das Mark Zuckerberg zur Feier des amerikanischen Nationalfeiertags am 04. Juli 2021 auf Instagram veröffentlicht hat. Es zeigt den Facebook-Gründer auf einem elektrischen Surfbrett vor einem bewölkten Abendhimmel. In der Hand hält er eine amerikanische Flagge, die im Fahrtwind flattert, musikalisch unterlegt ist das Video mit dem Pop-Country-Klassiker „Country Roads“. Innerhalb von Stunden haben Twitternutzer*innen das Video tausendfach geteilt und in ein Meme verwandelt. Besonders häufig wird dabei auf das Video einer beschädigten Öl-Pipeline Bezug genommen, das vor allem ein brennendes Loch im Meer im Golf von Mexiko zeigt und das in den ersten Julitagen omnipräsent in sozialen Medien war. „Mark Zuckerberg einf auf dem Weg das Feuer im Meer zu löschen“ (@avocadogucci)
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