Autor: Kais Harrabi

Das Problem mit Bully – Mobbing, Queerness und ‚Der Schuh des Manitu‘

von Kais Harrabi

Als Teenager haben mich viele Filme geprägt: David Lynchs „Blue Velvet“ zum Beispiel, den ich das erste Mal mit 13 oder 14 nachts im Fernsehen sah und von dem ich nur die Hälfte begriff, der bei mir aber das Interesse an düsteren Geschichten mit moralisch komplexen Figuren geweckt hat. Die unzähligen Thriller und Actionfilme der 80er und 90er Jahre, die Gesichter von Schauspieler*innen wie Deborah Kara Unger oder Michael Ironside, die wie ein filmisches weißes Rauschen die Abende und Nächte vor dem Fernseher begleitet haben, alle 20 Minuten durchbrochen von Werbung für Sekt, Schnaps oder Telefonsex. Weder die Filme noch die beworbenen Produkte waren für Teenager sonderlich geeignet. Meine Mutter war verständlicherweise besorgt, was für einen schädlichen Einfluss all die Gewalt und der Sex im Fernsehen (und später auch im Kino) auf mich haben könnten. Dabei waren es gar nicht die Thriller und Actionfilme, die bei mir die tiefsten Spuren hinterlassen haben, sondern Komödien der frühen Nullerjahre, allen voran die von Michael „Bully“ Herbig.

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White, hot, problematisch – Die Modemarke Abercrombie & Fitch

von Kais Harrabi

1950 erschien im „New Yorker“ ein Porträt über den Schriftsteller Ernest Hemingway. Die Autorin Lillian Collins verbringt darin mehrere Tage mit Hemingway in New York. Sie holt ihn am Flughafen ab, hängt mit ihm, seiner Frau Mary (und Marlene Dietrich) im Hotelzimmer herum. Und sie geht mit ihm einkaufen. Mary schickt ihn los, sich eine wasserdichte Jacke zu kaufen. Für Hemingway gibt es nur ein Geschäft, das infrage kommt: Abercrombie & Fitch.

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Wie einst ein Bond-Bösewicht – Meta, Google und die Evil Corporation

von Kais Harrabi

Sie gehört fest zum Repertoire zahlreicher Videospiele, Serien und Hollywoodfilmen: Die riesige, omnipräsente Firma, die mit ihren Produkten das Leben ihrer Kund*innen leichter macht, von außen wie ein fantastischer Arbeitgeber aussieht, vermutlich internationaler Marktführer in ihrer Sparte ist und hehre ideologische Ziele verfolgt: Der Menschheit nur helfen will. Am Ende stellt sich aber heraus, dass alles nur schöner Schein war und der weltumspannende Konzern in Wahrheit ein Imperium des Bösen ist. Von Filmen wie Soylent Green und RoboCop über Serien wie Mr. Robot und Homecoming bis hin zu Videospielen wie Resident Evil oder Fallout ist der böse Megakonzern fest in der Popkultur verankert.

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