Autor: Jonas Luebkert

Nostalgie und Culture War

von Jonas Lübkert

Nostalgie lässt einen schlimme Dinge tun: Batman v Superman schauen zum Beispiel. Der Film gilt sowohl unter Kritikern*innen als auch Fans als misslungen. Auf der Plattform Rotten Tomatoes ist er aktuell bei 29 Prozent und hat einen Audience Score von 63. Habe ich ihn trotzdem geschaut? Natürlich. Zwei Mal. Und ich war damit nicht allein: Fast 900 Millionen US-Dollar hat der Film eingespielt. Transformers: Age of Extiction mit einem Audience Score von 50 hat dem Studio über eine Milliarde US-Dollar eingebracht. Wir scheinen eine  Menge an Medien zu konsumieren, die wir auf Nachfrage eigentlich als schlecht erachten.

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Aus Versehen progressiv – Wie manchmal auf giftigem Boden fortschrittliche Gedanken wachsen

von Jonas Lübkert

Ich liebe Popkultur. Nur manchmal hab ich das Gefühl, Popkultur liebt mich nicht: Jedes mal wenn eine Person of Color aus einem Film gestrichen wird, Frauenfiguren ausschließlich als Blickfang dienen und queere Repräsentation höchstens am Rande eine Rolle spielt. Popkultur versucht oft eine maximale Anzahl von Menschen zu erreichen und bedient dabei leider viel zu oft den kleinsten gemeinsamen Nenner. Manchmal aber, in kuriosen Momenten, bröckelt die Fassade und ein erstaunlich innovativer Gedanke kommt durch. Dieser ist in der Regel hart erkämpft oder – noch seltener –  unabsichtlich. 

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Unendlicher Cringe – Wie Unternehmen vom Pride Month profitieren

von Jonas Lübkert

Juni ist Pride Month. In diesem Monat feiert die LGBTQIA+ Community stolz und selbstbewusst ihre vielfältigen Identitäten. Für einen Großteil der Öffentlichkeit aber bedeutet Pride Month etwas mehr Regenbogenflaggen als sonst, eine (leider nur temporäre) Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Unternehmen, die versuchen auf eine möglichst peinliche Art daraus Profit zu schlagen. So will es das Gesetz der freien Marktwirtschaft. Budweiser wirbt mit Let‘s Grab Beers Tonight Queens“. Target, der zweitgrößte Discounteinzelhändler in den USA, bringt eine Pride-Collection heraus. Eins ihrer rosa Poloshirts ist übersät mit Wörtern wie „OMG“, „Out“ und einem Einhorn. 

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Warum Superheld:innen Spaß machen – Absurdität, Ermächtigungsfantasie, Mitreden

 von Jonas Lübkert

 

Superheld:innen sind allgegenwärtig. Zum ersten Mal seit 2008 erschien 2020 kein Film der Marvel Studios. Das Superheld:innenthema blieb allerdings präsent; dafür sorgten Birds of Prey und Wonder Woman 2 aus dem DC Extended Universe, Netflixserien wie Umbrella Academy, die Amazonserien The Boys und Spiele wie Marvel´s Spider-Man: Miles Morales die von der Games Community mittlerweile nicht mehr als Wegwerf-Merchandiseprodukte wahrgenommen werden, sondern sich zwischen den Klassikern der Branche einordnen. Selbst wenn man alle Comics aus demselben Genre ignoriert, was in Deutschland auch häufig geschieht, fliegen einem Personen mit Superkräften teils wortwörtlich in allen anderen Bereichen um die Ohren. Weiterlesen